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Lokale Therapie

Frau kratzt sich am Arm

1. Aktive Wirkstoffe in der lokalen Psoriasis-Therapie

Fixkombinationen aus Steroiden und Vitamin D3

Einige Arzneimittel zur lokalen bzw. topischen Therapie der leichten bis mittelschweren Psoriasis kombinieren synthetisches Vitamin D3 und ein Steroid in einem Präparat. Man spricht hierbei von sogenannten „Fixkombinationen“, können auch als Fixkombinationen mit Salicylsäure verordnet werden. Sowohl als auch Vitamin D3 können auch als Einzeltherapie von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben werden.

(medizinisch: Glukokortikosteroide/Kortikoide) hemmen die Entzündung in der Haut und Vitamin D3 verlangsamt das Hautzellenwachstum. Kombinationsprodukte mit diesen beiden Wirkstoffen gibt es in Form von Salbe (seit 2002), Gel (seit 2010) und seit 2016 auch als Sprühschaum. Im Rahmen der Psoriasis-Therapie werden diese Therapeutika bei allen Krankheitsgraden der Psoriasiseingesetzt. Mögliche bei Steroiden und synthetischem Vitamin D3 sind im Folgenden aufgeführt.

Seit 1956 sind (medizinisch: Glukokortikosteroide/Kortikoide) zur lokalen Therapie der leichten bis mittelschweren Psoriasis zugelassen und stehen in vielen verschiedenen Formulierungen zur Verfügung. Das enthaltene Steroid (verwand mit Kortisol, einem körpereigenen ) wirkt gegen Entzündungen, mildert außerdem das Jucken und beeinflusst das Wachstum von Hautzellen. Entsprechend ihrer Wirkstärke werden in Wirkstoffklassen von I bis IV unterteilt: am häufigsten kommen der Klassen III (z.B. Betamethason) und IV (z.B. Clobetasol) in der Lokaltherapie der Schuppenflechte zum Einsatz.

Zu den möglichen von Steroiden gehören Veränderungen der Haut. Am häufigsten tritt hierbei die sogenannte Atrophie auf, bei der es zu einer Verdünnung der Haut kommt.  Desweiteren können auch Gewöhnungseffekteauftreten. Das verordnete Steroid ist dann weniger wirksam.   

werden durch die Haut aufgenommen und können auch innere Organe schädigen, wenn sie auf zu große Hautflächen aufgetragen oder über zu lange Zeiträume verwendet werden.

Einige Kortikoide sollten nicht von heute auf morgen abgesetzt, sondern langsam "ausgeschlichen" werden, d.h. dass die Dosierung pro Tag langsam heruntergesetzt werden. Hierdurch soll eine plötzliche Verschlimmerung der Haut vermieden werden.

Vitamin D3

Seit 1992 wird Vitamin D3 bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis eingesetzt. Natürliches Vitamin D3 und bestimmte synthetisch hergestellte Formen (z.B. Calcipotriol, Tacalcitol oder Calcitriol normalisieren den Reifeprozess der Hautzellen. Das Wachstum der Hautschichten wird so wieder verlangsamt und die gehen zurück.
Typischerweise entfaltet sich die volle Wirkung nach ca. 12 Wochen, deutliche Besserungen sind nach einer bis zwei Wochen zu erwarten.Lokaltherapeutika mit Vitamin D3 sind als , , Emulsionen, Lösungen oder Schäumen und Lotionen verfügbar.

Zu den möglichen von lokalem Vitamin D3 gehören Hautreizungen, Stechen oder Brennen der Haut.

Dithranol und Steinkohlenteer

Dithranol wurde erstmals im Jahre 1916 beschrieben und zählt damit zu den ältesten Arzneimitteln, die in der lokalen Psoriasis-Therapien zum Einsatz kommen. Dithranol – ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff. Ähnlich wie auch Steinkohlenteer spielt Dithranol im niedergelassenen Bereich in der Regel keine Rolle mehr, da die Verwendung nur bedingt alltagstauglich ist. Vereinzelt wird es noch in Krankenhäusern für stationäre Patienten eingesetzt.

Weitere Therapieoptionen

Fragen Sie Ihren Hautarzt auch nach weiteren Therapieoptionen wie Keratolytika zur Reduktion der Hautschuppen oder lokal verwendeten .

2. Therapeutisches Vorgehen bei Psoriasis

Bei der Psoriasis handelt es sich um eine chronische (d.h. nicht heilbare) Krankheit, die eine dauerhafte Behandlung benötigt. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Ihr Hautarzt Ihre Vorlieben (z.B. in Bezug auf eine bestimmte Formulierung der Lokaltherapie) in die Wahl der Therapie einfließen lässt, d.h. Ärzte und Patienten entscheiden gemeinsam.

Therapie wird oft in Anfangs- und Erhaltungsphase unterteilt.

Langzeittherapie

Unabhängig davon, welche Therapieformen bei Ihnen zum Einsatz kommt, ist eines besonders wichtig: Konsequenz!
Auch wenn Ihnen die Behandlung sicherlich manchmal lästig ist, selbst die beste Psoriasis-Therapie kann nur dann optimal wirken, wenn sie regelmäßig und korrekt durchgeführt wird.

Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine chronische Erkrankung, welche gut kontrolliert werden kann. Daher ist eine Langzeittherapie wichtig. Diese kann in der topischen Behandlung als Erhaltungstherapie durchgeführt werden - zum Beispiel mit einer zwei Mal pro Woche durchgeführten Anwendung. Viele Patienten unterschätzen den Anteil, den sie durch ein solches Verhalten selbst am Therapieerfolg haben.

Auch gilt es, nicht zu früh „die Flinte ins Korn zu werfen“. Denn unter Umständen dauert es eine Weile, bis erste Resultate sicht- und spürbar werden. Um keine falschen Erwartungen zu haben, fragen Sie am besten Ihren Hautarzt, wann Sie realistischer Weise mit ersten Behandlungserfolgen rechnen können.

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