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Psoriasis-Schübe – Möglichkeiten, die Symptome zu lindern

Mann mit Schnee im Gesicht

Beschreibung und Ursachen

Bei manchen Menschen mit Psoriasis ist ein Muster oder eine gewisse Regelmäßigkeit im Verlauf ihrer Erkrankung erkennbar. Zum Beispiel, dass sich die Symptome im Winter verschlimmern und im Sommer verbessern. Aber in den meisten Fällen ist der Verlauf der Erkrankung nicht vorhersehbar. Sehr oft liegt ein Auslöser vor, der einen Krankheitsschub hervorruft.

Manche Menschen mit Psoriasis wissen, wann Ihre Symptome sich verschlimmern oder bessern. In den meisten Fällen aber ist die Erkrankung unvorhersehbar.

Wissen, was Ihre Schübe auslöst

Ein Schub bezeichnet jede Verschlimmerung der Schuppenflechte. Zum Beispiel das Auftreten von neuen an anderen Hautstellen, stärkerer Juckreiz, stärkere psoriasisbedingte Schmerzen, größere Herde usw.
Man weiß selten, was den ersten Schub ausgelöst hat, denn die Ursachen für das Auftreten der Psoriasis können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Wenn Sie die häufigsten Auslöser von Psoriasisschüben kennen und sie im Alltag bewusst zu minimieren versuchen, können Sie Ihre Erkrankung jedoch besser in den Griff bekommen.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Psoriasis zu behandeln und ihre Symptome zu lindern. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen dabei helfen, die für Sie passende Therapie zu finden.

Äußerliche (topische) Therapien
umfassen Medikamente, die in Form von Sprühschaum, Gelen, oder direkt auf die Haut aufgetragen werden. In der Regel ist dies die bevorzugte Therapieform, bevor eine innerliche (systemische) Therapie in Erwägung gezogen wird, deren Wirkung den gesamten Körper betrifft.

Hautpflegemittel spenden der Haut Feuchtigkeit. Sie bilden eine Schutzbarriere, reichen aber allein nicht zur Heilung der Psoriasis aus. Sie helfen, Rissigkeit, Schmerzen und Juckreiz zu verringern, wie sie durch trockene Haut verursacht werden können.

Hornlösende Wirkstoffe (Keratolytika), wie zum Beispiel Salicylsäure, sind in Gelen, Lotionen, Seifen oder Shampoos enthalten. Sie weichen Hautschuppen auf und erleichtern ihre Ablösung.

Steinkohlenteer als Bestandteil spezieller Shampoos und Lösungen wirkt dem übermäßigen Wachstum von Hautzellen entgegen, hemmt Entzündungen und lindert Symptome wie zum Beispiel Juckreiz und Hautschuppung.

Verschreibungspflichtige äußerliche Therapien

sind Substanzen mit Ähnlichkeit zu Vitamin A. Sie können die Dicke von verringern und zur Rückbildung von Schuppenherden beitragen.

Glukokortikoide sind ähnliche Substanzen. Sie verringern Schwellungen, Hautirritationen, Rötungen und Schmerzen, wie sie zum Beispiel im Rahmen von Entzündungen auftreten können.

Vitamin D3 und seine Abkömmlinge können das übermäßige Wachstum von Hautzellen verlangsamen.

Der wichtigste Vertreter ist Calcipotriol, eine ähnliche Substanz, die wie Vitamin D3 wirkt. Calcipotriol vermindert die krankhaft erhöhte Zellteilung und fördert den normalen Reifeprozess der Hautzellen. Calcipotriol ist in der Regel gut verträglich und auch für die Langzeittherapie gut geeignet, da langfristig nur sehr selten auftreten.

Kombinationspräparate

Zusätzlich zur Behandlung mit nur einer Substanz kann durch Kombination verschiedener Wirkstoffe in vielen Fällen eine bessere und schnellere Wirksamkeit und eine Minderung der erreicht werden.

Calcipotriol und Betamethason ist eine feste Kombination von Vitamin D und Glukokortikoid. Sie ist als Gel oder Salbe erhältlich. Die Kombination ist eine der wirksamsten und nebenwirkungsärmsten Therapieformen für Patienten mit milder oder mittelschwerer Psoriasis und für die Langzeittherapie geeignet.

Wie die Lichttherapie genau wirkt, weiß man nicht, aber es ist bekannt, dass natürliches Licht und die Behandlung mit ultraviolettem Licht die Symptome erheblich bessern können.

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Systemische Behandlungen
Werden nicht auf die Haut aufgetragen, sondern sie wirken innerlich, zum Beispiel in Form von Tabletten oder Injektionen.

Innerliche (systemische) Therapien

Innerliche Therapien werden zur Behandlung schwerer Formen der Psoriasis eingesetzt und sind verschreibungspflichtig. Die entsprechenden Medikamente werden in der Regel als Tablette oder per Injektion verabreicht.

Hemmer des Zellwachstums und der Zellteilung (Zytostatika)

Methotrexat leitet sich vom Vitamin B9 ab. Es greift in den Baustoffwechsel von Zellen ein und verhindert deren Teilung. Dadurch hemmt Methotrexat bei Psoriasis das übermäßige Wachstum von Hautzellen.

Arzneimittel, die Immunreaktionen unterdrücken ()

Ciclosporin wird zur Behandlung der schweren Psoriasis verwendet. Es unterdrückt die Aktivität des Immunsystems.

Arzneimittel mit immunsystemregulierender und zellschützender Wirkung (Immunoregulatoren/Antioxidanzien)

Fumarsäureester verringern die Aktivität des Immunsystems. Gleichzeitig aktivieren Fumarsäureester schützende Stoffwechselwege und wirken so entzündungshemmend.

Arzneimittel mit Ähnlichkeit zu Vitamin A ()

Acitretin ist eine Substanz mit Ähnlichkeit zu Vitamin A, die ein normales Muster des Zellwachstums wiederherstellt. So können die Dicke von sowie Entzündungen und ihre Symptome, wie zum Beispiel Schuppung, verringert werden.

Acitretin wird zur Behandlung der schweren Psoriasis verwendet, die mehr als 10 % der Körperoberfläche betrifft oder beeinträchtigt. Dies umfasst schwere Verlaufsformen mit entzündlicher Hautrötung und -schuppung (Psoriasis-Erythrodermie) oder (pustulöse Psoriasis).

Behandlung mit
sind eine spezielle Art von systemischen Behandlungen, die in der Regel durch Injektionen verabreicht werden und auf Teile des Immunsystems wirken.

Biotechnologisch hergestellte Arzneimittel ()


TNF-a Hemmer (Inhibitoren)

Diese binden an das Zytokin TNF-a und hemmen dessen biologische Funktion. Die Wirkstoffe sind: Infliximab, Etanercept, Adalimumab

  • Infliximab wird intravenös (über die Vene) durch qualifiziertes medizinisches Fachpersonal verabreicht
  • Etanercept und Adalimumab können von Patienten selbst durch eine subkutane (unter die Haut) Injektion verabreicht werden

Interleukin-12/23 Inhibitor

Dieses Biologikum bindet an die Zytokine IL-12/23 und hemmt deren biologische Funktion.

  • Der Wirkstoff ist Ustekinumab und kann von Patienten durch eine subkutane (unter die Haut) Injektion selbst verabreicht werden

Interleukin-23 Inhibitoren

Diese binden an das Zytokin IL-23 und hemmen dessen biologische Funktion. Die Wirkstoffe sind: Guselkumab, Tildrakizumab und Risankizumab

  • Alle 3 können vom Patienten durch eine subkutane (unter die Haut) Injektion selbst verabreicht werden

Interleukin-17 Inhibitoren

Diese binden an das Zytokin IL-17 und hemmen dessen biologische Funktion. Die Wirkstoffe sind: Ixekizumab und Secukinumab

  • Ixekizumab und Secukinumab können vom Patienten durch eine subkutane (unter die Haut) Injektion selbst verabreicht werden

Interleukin-17 Rezeptor A Blocker

Dieses Biologikum bindet an den Interleukin-17 Rezeptor A auf den Hautzellen. Dadurch werden mehrere Interleukine der Interleukin-17 Familie (IL-17A, IL-17A/F, IL-17F, IL-17C, IL-17E) in ihrer entzündungsund juckreizauslösenden Funktion blockiert. Der Wirkstoff Brodalumab ist das einzige Biologikum, das sich gegen einen Rezeptor richtet und somit mehrere Zytokine gleichzeitig hemmen kann

  • Brodalumab kann von Patienten ebenfalls durch Selbstinjektion subkutan verabreicht werden.
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Verschreibungspflichtige Fototherapien
Fototherapien, auch Lichttherapien genannt, umfassen Bestrahlungen mit unterschiedlichen Anteilen des nicht sichtbaren ultravioletten Lichts (UV-Licht).

Fototherapien

Fototherapien, auch Lichttherapien genannt, umfassen Bestrahlungen mit unterschiedlichen Anteilen des nicht sichtbaren ultravioletten Lichts (UV-Licht). Sie werden in der Behandlung mittelschwerer bis schwerer Formen der Psoriasis eingesetzt, bei denen und allein nicht ausreichen.

Auch natürliches Licht und Behandlungen mit UV-Licht können die Psoriasis deutlich positiv beeinflussen.

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